Warum Gewaltprävention?

Das Thema Gewalt ist präsent in den Medien und Schulen. Mobbing - im realen Leben, wie im Internet- Körperverletzung und andere Straftaten Jugendlicher aus Langeweile und Frust, sexueller Missbrauch und Entführung von Kindern. Auf den Schulhöfen wird der Ton und die Sprache untereinander rauer und erschreckenderweise stehen Kinder hier den Älteren um nichts nach.

Aus Angst vor Gewalt nimmt Zivilcourage eher ab - Resignation und Ratlosigkeit darüber, wie Gewalt begegnet werden kann, dagegen zu.

Es ist wichtig sich mit Kindern und Jugendlichen darüber auseinander zu setzen, was Gewalt ist und wo sie anfängt und ihnen - für sie gehbare - Lösungswege anzubieten und zu üben, wie sie Gewalt begegnen können.

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"Der hat angefangen"

Ratlos sind teilweise auch Eltern, Lehrer und schon Erzieherinnen im Kindergarten, da sie oft überfordert sind mit der Klärung von Konflikten unter Kindern und Jugendlichen. Wer ist Täter/in, wer Opfer? Wer hat angefangen, wer darauf wie reagiert? Ist es schon Mobbing oder "nur ein bisschen ärgern"? Hat sich da jemand wirklich "nur gewehrt"? Und wenn ja, war das so gerechtfertigt?

Dies ist oft nur in mühevoller Klärungsarbeit zu ermitteln, da sich die Kinder nicht deutlich und klar verhalten und die Grenzen in vielen Fällen fließend sind. Die Klärungen sind oft nicht befriedigend und kosten zudem wertvolle Unterrichtszeit.

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Angemessenes Wehren ist gut!

Gewaltprävention ist ein Baustein, der direkt bei den Kindern und Jugendlichen ansetzt und zwar bei Opfern und Tätern. Nach den Regeln der Selbstbehauptung und klarer Abgrenzung wird unterscheidbar - genau sichtbar und hörbar - wer anfängt und wer sich wehrt.

Und (angemessenes) Wehren ist gut, weil fehlende Gegenwehr oft eher zur Steigerung der Gewaltbereitschaft führt. Aggressive Menschen sind eher versucht, ihre Ziele mit Gewalt durchzusetzen, wenn sie keine angemessene Gegenwehr erfahren.

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Wehren im Alltag von Kindern und Jugendlichen

Aber angemessenes Wehren heißt nur in Ausnahmefällen zurückschlagen (bei Notwehr). Deshalb ist sowohl der Tipp "Wehr dich doch einfach!" (es ist nicht einfach!), als auch "Schlag doch einfach mal zurück!" kontraproduktiv.

Wehren in alltäglichen Situationen bedeutet eher klar und deutlich Grenzen setzen mit Worten und Körpersprache und sich Hilfe zu holen, wenn der oder die andere trotzdem nicht aufhört.

Und nicht zuletzt bedeutet sich wehren auch, den Gegner ins Leere laufen zu lassen und gelassen und cool zu bleiben, wenn "es jemand wieder braucht".

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Prävention sexueller Missbrauch

Wer darf mich wie, wo und wann berühren und wer darf mich küssen? Wer darf das bestimmen und was sind die Ausnahmen (z.B. ärztliche Untersuchungen)?

Was kann ich dagegen tun, dass mich jemand berührt oder küsst, obwohl ich es nicht will und wer ist schuld, wenn ich nicht weiß, wie ich mich gegen ungewollte Zärtlichkeiten wehren kann? Oder es weiß und trotzdem nicht schaffe? Wem könnte ich etwas darüber erzählen, wem vertraue ich und wer könnte mir helfen?

Diese und andere Fragen zu ungewollten Zärtlichkeiten und sexuellen Übergriffen werden im Kurs altersgemäß und sensibel - z.B.mit Handpuppen oder altersspezifischem Arbeitsmaterial) -thematisiert und beantwortet soweit als möglich und nötig.

Auf einem den Kursen vorgeschalteten Elterninformationsabend erhalten die Eltern von Kindergarten- und Grundschulkindern wichtige Tipps für den Umgang mit ihren Kindern, was dieses Thema anbelangt. Präventionsarbeit im Kindergarten und der Grundschule funktioniert nur mit dazugehöriger Elternarbeit.

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