Selbstverteidigung

Sich wehren mit Körpertechniken

Wenn der Übergriff direkt erfolgt - ohne Vorfeldsituation - oder wenn man sich abgrenzt oder versucht aus der Situation rauszugehen und man wird festgehalten oder angegriffen, dann ist die körperliche Selbstverteidigung der einzige Weg, sich gegen einen Angreifer zu wehren.

Da der Angreifer dabei verletzt werden kann – unter Umständen schwer – muss dabei sichergestellt sein, dass es keine andere Möglichkeit der Gegenwehr gibt, d.h., dass es sich um Notwehr handelt.

Außerdem ist es für eine schnelle und effektive Gegenwehr von Vorteil, sich schon vorher seiner körperlichen Möglichkeiten und auch seiner Grenzen bewusst zu sein und schon vorher die Entscheidung getroffen zu haben, sich im Ernstfall auch entschlossen und gezielt körperlich zu verteidigen.

Dazu werden im Kurs einfache, leicht und schnell zu erlernende und sehr effektive Selbstverteidigungstechniken eingeübt. Natürlich ist es hier so, dass sich die Vielfalt und der Schwierigkeitsgrad der Techniken erhöht, je älter die KursteilnehmerInnen sind.

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Was genau ist Notwehr?

Hier handelt sich einerseits um ein im Grundgesetz verankertes Recht von jedem Menschen und andererseits wird dieses Recht auf körperliche Gegenwehr auch oft dazu missbraucht, um durch provozierte Angriffe Aggressionen abzubauen.
Um sich im Ernstfall schnell und entschlossen verteidigen zu können, ohne sich strafbar zu machen oder – z.b. in der Schule – Ärger und Strafarbeiten zu vermeiden, ist es wichtig, möglichst genau zu wissen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit man von seinem Recht auf Notwehr Gebrauch machen "darf" ( besser gesagt muss). Deshalb wird dies auch in einem Kurs ab der Grundschule – altersgemäß – thematisiert.

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Erproben der eigenen Kraft und Stärke

Erfahren, "was man/frau drauf hat und was die körperlichen Konsequenzen für den Gegner wären, das ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt in einem "Stark-sicher-fair"-Kurs für jede Altersgruppe.

Sowohl beim Üben der Schläge gegen Pratzen, als auch Tritte gegen Matten und Schlagpolster machen die KursteilnehmerInnen diese wichtigen Erfahrung und werden sich somit ihrer Wehrhaftigkeit bewusst.

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Das Zerschlagen eines Holzbrettes

Dies ist für viele der KursteilnehmerInnen der spannende und überraschende Höhepunkt im Kurs. Für mich beinhaltet diese Übung mehrere wichtige Aspekte auf einmal.

  • Als eine angeleitete Mutprobe, wird dabei vor allem Kinder dabei erklärt, wie man schrittweise seine Angst überwinden kann und was man dazu braucht (z.B. das Vertrauen zu einer erwachsenen Person, die erklärt, dass man es versuchen kann und wie es geht.)
  • Zu erfahren, was man mit seiner Kraft aus- aber auch anrichten kann.
  • Die Erfahrung zu machen, dass die stilleren, zurückhaltenden KursteilnehmerInnen oft am ehesten die nötige Konzentration aufbringen, um die Aufgabe fokussiert, entschlossen und möglichst schmerzfrei zu erledigen.
    Hier freue ich mich – wohlwissend – immer schon im Voraus auf die erstaunten Gesichter derer, die sich als die "Stärksten" wähnen und doch erst mal scheitern - und dann doch unter meiner Anleitung, mit viel Mühe und Konzentration, die Aufgabe doch noch bewältigen.

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Verteidigungsstellung

Im Falle eines drohenden oder erfolgenden Angriffes stabil zu stehen und dabei sich mit den vorgehaltenen Händen zu schützen, ist das A und O der Selbstverteidigung und wird daher im Kurs in vielen Variationen geübt. Nicht zuletzt deshalb, weil der stabile Stand für Kinder nicht gewohnt und daher nicht einfach umzusetzen ist.

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Schläge und Tritte

Komplizierte Technikabläufe, die man immer wieder üben muss, um sie wie im Schlaf zu beherrschen und im Ernstfall direkt abrufen zu können, genauso wie Hebel zum Fixieren des Gegners oder Würfe, sind nicht nötig, um sich im Ernstfall verteidigen zu können.
Das bedeutet im Klartext, es ist schön, wenn man/frau diese durch langjähriges Training beherrscht aber es kann sich auch effektiv verteidigen, wer dies nicht tut.

Wichtig ist zu wissen, auf welche Art und Weise man seinen Angreifer am schnellsten kampfunfähig machen kann, um sich aus der Situation zu retten und in Sicherheit zu bringen.

Wie schlage, wie trete ich (notfalls auch in Flip – Flops oder Sandalen), wie oft? Und wo sind die Schwachpunkte des Gegners? Für welche Situationen reicht es gegen das Knie oder Schienbein zu treten und wann wäre es nötig, härtere Maßnahmen zu ergreifen, z.B. den Kehlkopf oder die Augen anzuvisieren?

Die Schläge und Tritte sind einfach umzusetzen und schnell erlernbar und müssen daher nicht immer wieder geübt werden, um sie im Ernstfall parat zu haben.

Natürlich wird das jeweilige Alter der Gruppe dabei beachtet: Z.B. im Kindergarten werden keinerlei Schläge oder Tritte, in Kursen bis zur 3. Klasse, nur Tritte gegen Knie und Schienbein gezeigt und geübt.

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Befreiungstechniken

Wie kann ich mich aus unterschiedlichen Griffen und Schwitzkasten befreien? Das sind Techniken, die in jedem Kurs vermittelt werden. Auch hier ist es nicht nötig, immer wieder zu üben, sogar Kindergartenkinder haben den Dreh schnell raus und gehen es, nach etwas Übung, automatisch richtig an.

Natürlich wird den Kindern nicht vermittelt, dass sie sich aus dem Griff eines erwachsenen Mannes so ohne weiteres befreien können. Es bleibt klar, dass hier richtiges Reagieren im Vorfeld – wie z.b. sich nicht ansprechen lassen, Sicherheitsabstand einhalten oder laut schreien und wegrennen, die Mittel der Wahl sind. Es geht hier vor allem darum, den Kindern frühzeitig ein Gefühl dafür zu geben, wie man sich gut befreien kann und wie es gar nicht geht.

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